Yao Zhi (瑶枝) wuchs in einem Dorf auf, das vom Nebel verborgen lag – einem Ort, an dem Geschichten lebten. Schon als Kind hörte sie, was andere nicht hörten:
Flüstern in den Bambusblättern. Tiefe Stimmen im Wind. Eine Präsenz in der Stille.



Eines Tages trat sie in den alten Schrein des Südhimmels – und rief einen Drachen zurück ins Leben.

Lóngxuān (龙璇), ein himmlischer Drache des Nebels und der Klarheit, erwachte durch Yao Zhis Seele. Doch anstatt sie zu führen, bat er um Erlaubnis, ihr zu dienen.
Er sagte:

„Ich kann deine Klinge sein, dein Feuer – wenn du mich nicht führst mit Wut, sondern mit Gleichgewicht.“

Yao Zhi willigte ein. Und so schuf sich aus Drachengeist und Jade ihr Schwert:

„Xuànlóng – 玄龙 – der Verborgene Drache“

In der Ruhe des Nebels lag fortan eine Waffe, die dachte, fühlte – und nur für sie kämpfte.



Mit Xuànlóng an ihrer Seite zog Yao Zhi durch zerrüttete Reiche, wo die fünf Elemente im Chaos lagen:

In der Holzdomäne schlug sie mit flammender Klinge Ranken der Dunkelheit.

In der Feuerwelt ließ sie Xuànlóng wie eine Lanze am Himmel kreisen.

Auf steinernen Feldern wurde das Schwert zu einem Schild aus Dampf und Licht.

In Metallhöllen schnitt die Klinge durch Illusionen.

Und am schwarzen Wasser vereinte sie Drachenflamme und Herzschlag.

Sie kämpfte nicht für Ruhm. Sondern für Harmonie.

Der Himmelskaiser erschien. Kein Sterblicher durfte eine Seele als Waffe führen. Doch Yao Zhi sagte:

„Er ist kein Werkzeug.

Er ist mein Versprechen an diese Welt – und sie an mich.“

Xuànlóng sprach mit ihr aus einem Flammenwirbel:

„Solange sie atmet, werde ich nicht schweigen.“

Und der Kaiser verneigte sich.

Seitdem nennt man sie:

„Die Nebelklinge von Yúnshuǐ“
Hüterin von Xuànlóng – der letzten lebendigen Waffe der Drachenzeit.

In Kämpfen gleitet ihr Schwert wie Nebel über Wasser – und in der Nacht flackert es manchmal wie ein schlafender Drache.
Ein Wesen. Zwei Seelen.